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OG Wolnzach / Rohrbach

Stellungnahmen der Ortsgruppe Reichertshofen, Baar-Ebenhausen, Pörnbach

Unsere Ortsgruppe Reichertshofen, Baar-Ebenhausen, Pörnbach verfasst regelmäßig Stellungnahmen zu Bebauungsplänen in den Gemeinden. Hier finden Sie die aktuellen Stellungnahmen der Ortsgruppe:

Die aktuelle Stellungnahme der Ortsgruppe Reichertshofen/Baar-Ebenhausen/Pörnbach zum Solarpark Starkertshofen finden Sie hier.

Stellungnahme zum vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 26 „SO Solarpark Puch“ - 12.07.2023

Sehr geehrter H. Bürgermeister Bergwinkel, sehr geehrte Gemeinderäte und Gemeinderätinnen,

wir bedanken uns für die Möglichkeit der Stellungnahme zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 26 „SO Solarpark Puch“ und nehmen wie folgt Stellung:

Grundsätzlich priorisiert der BUND Naturschutz Photovoltaik auf Dächern, an Fassaden und technischen Infrastrukturen. Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach haben von allen Formen der Erneuerbaren Energien die mit Abstand geringsten Auswirkungen auf die Biodiversität, auf andere Landnutzungen und das Landschaftsbild. Das Potenzial der Photovoltaik auf Dächern und an Gebäuden ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Photovoltaik-Anlagen sind für die Umsetzung der Energiewende sehr wichtig und nach unserer Meinung für die zukünftige Energieversorgung auch dringend erforderlich.

Der geplanten Anlage stimmen wir zu und haben dazu noch folgende Forderungen und Vorschläge:

1.Speichern von überschüssigem Strom: Die Erzeugung von Photovoltaikstrom ist sehr volatil. Vor allem im Sommer, wenn tagsüber mehr Strom produziert wird, als zeitgleich verbraucht wird. Um eine Netzüberlastung zu vermeiden, werden dann große FreiflächenPhotovoltaikanlagen vom Netz getrennt und der erzeugte Strom wird in dieser Zeit nicht genutzt. Um dies zu vermeiden, fordern wir einen Akkuspeicher, der in der Lage ist, ca. 50% der Tageskapazität zu speichern. Die gespeicherte Kapazität kann dann in der Nacht, wenn kein Solarstrom zur Verfügung steht, ins Netz eingespeist werden.

2. Gestaltung des Grabens zur Ableitung von wild abfließendem Hochwasser: Die geplante Gestaltung des Grabens, zur Ableitung von wild abfließendem Hochwasser, ist wie mit dem Lineal gezogen und nicht Natur nah geplant. Wir empfehlen den Graben etwas mäandrierend anzulegen. Auch sollte das Höhenprofil wellenförmig gestaltet werden. Dabei könnten sich kleine Tümpel bilden die für viele Tiere einen neuen Lebensraum bilden.

3. Ausgleichsfläche A1: Die Ausgleichsfläche A1 grenzt unmittelbar an den Eigelbach. Wir empfehlen im Bereich der Ausgleichsfläche A1 den Eigelbach mäandrierend zu gestalten. Die biologische Vielfalt des Baches wird dadurch wesentlich besser. Die empfohlenen Maßnahmen gem. Punkt2 und 3 sollen mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt werden.

4. Pflege der Grünflächen: Die Mahd sollte mit insektenfreundlicher Mähtechnik (zum Beispiel Balkenmäher) unter und zwischen den Modulen höchstens zweimal im Jahr. Um die Biodiversität zu erhöhen, kann eine gestaffelte Mahd sinnvoll sein. Es wird empfohlen, eine Teilfläche von 20 Prozent im Wechsel nur alle zwei Jahre zu bewirtschaften (Rückzugsräume zum Beispiel für Insekten). Mulchen darf nicht erfolgen, da es zu einer Akkumulation der Nährstoffe führt! Das Mähgut soll stattdessen von der Fläche abgefahren werden. Die Flächen würden ansonsten in wenigen Jahren dicht bewachsen und von wenigen Grasarten dominiert sein. Die Flächen würden sich dann aus Artenschutzsicht kaum von Intensivgrünland unterscheiden.

5. Gestaltung der Einzäunung: Die geplante Einzäunung soll am Boden einen mindestens 20cm hohen Freibereich haben um die Durchlässigkeit für kleine Wildtiere zu gewährleisten.

Josef Schweigard, Ortsgruppe Reichertshofen/Baar-Ebenhausen/Pörnbach, Beisitzer für Stellungnahmen